Gespräch über Mittelkürzung in Borken

Bundestagsabgeordnete Heselhaus informiert sich über Freiwilligendienst in Neumühlenschule Borken

Borken. Auf Einladung der Freiwilligen Soziale Dienste (FSD) Bistum Münster besuchte die Bundestagsabgeordnete Nadine Heselhaus (SPD) vergangenen Montag die Neumühlenschule Borken, eine Förderschule des Kreises Borken mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Schulleiterin Silke Nürnberg stellte das Konzept vor und führte die Gruppe durch die Klassen, um einen Einblick in die Tätigkeit der Freiwilligendienstleistenden zu geben.

Beim anschließenden Gespräch wurden die drohenden Kürzungen für die Freiwilligendienste im Bundeshaushalt 2024 thematisiert. 78 Millionen Euro weniger soll es für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst im nächsten Jahr geben, eine Einsparung von knapp 24 Prozent. Rechnerisch ist dadurch jeder vierte Platz betroffen. Matthias Frericks, Konrektor und Freiwilligen-Koordinator der Neumühlenschule wies auf die Folgen durch weniger Freiwilligendienstleistende hin „Die Freiwilligen leisten eine unschätzbare Unterstützung in unserem Schulalltag. Wichtige Angebote müssten gestrichen werden und die ohnehin hohe Belastung der Lehrkräfte würde steigen“. Frau Heselhaus versicherte, dass die Freiwilligendienste ein wichtiges Thema für sie und ihre Fraktion seien. Neben der bereichernden Erfahrung für die jungen Menschen sei der Freiwilligendienst auch ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Dennoch gebe es derzeit ein enges finanzielles Korsett.

„Ich mache das nicht wegen des Geldes!“

Die 18-jährige Melina, eine der derzeit zehn Freiwilligendienstleistenden an der Neumühlenschule ist sich bereits nach fünfwöchiger Dienstzeit sicher, sich für den richtigen Weg entschieden zu haben. „Ich mache das nicht wegen des Geldes!“, erläutert sie ihre Motivation „Ich möchte erfahren, ob dieser Bereich etwas für meine Zukunft ist“. Ihre Kolleginnen Leonie und Luana pflichten ihr bei. Die Suche nach beruflicher Perspektive und Orientierung war auch bei ihrer Entscheidung ausschlaggebend.

Die Mittelkürzungen der Bundesregierung bedrohten die Freiwilligendienste in ihrem Kern und seien ein falsches Signal an die jungen Menschen, die sich engagieren wollen, kritisiert Philipp Soggeberg, Geschäftsführer der FSD, die Sparpläne. Bereits jetzt würden die bereitgestellten Mittel nicht ausreichen, um gute Rahmenbedingungen für die Freiwilligen zu schaffen.