Was bewegt junge Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten? Und wie wichtig ist ihr Engagement für soziale Einrichtungen? Antworten auf diese Fragen erhielt der Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke (CDU) bei seinem Besuch in der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz. Im Mittelpunkt stand dabei Thea Pope, die seit August ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert.
Rund 220 Kinder und Jugendliche aller Altersstufen finden in der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz einen sicheren Ort zum Leben, Lernen und Wachsen. Thea ist eine von derzeit sieben Freiwilligendienstleistenden und macht ihr FSJ in der Gruppe Löwenzahn. Hier leben fünf Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren. Neben der Begleitung im Alltag, zum Beispiel beim Spielen, Basteln oder auf Ausflügen, assistiert die FSJlerin auch bei der Hygiene- und Pflegeaufgaben. Im Büro dokumentiert sie die Tagesabläufe oder besondere Vorkommnisse.
Thea ist seit Beginn ihres Dienstes ein fester Teil des Teams, das auf Offenheit, Miteinander und gegenseitige Unterstützung setzt. Sie nimmt an Besprechungen teil, hat regelmäßige Anleitungsgespräche, kann ihre Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen. Natürlich gibt es auch herausfordernde Momente - manche Kinder haben bereits schwere oder traumatische Erfahrungen gemacht. „Da hilft es mir sehr, dass ich immer Rückhalt im Team habe. Ich weiß, dass ich nie allein bin“, berichtet sie.
Gerade diese Mischung aus Verantwortung, Begleitung und Vertrauen macht das FSJ für Thea so wertvoll. „Ich kann mich ausprobieren und lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen.“ Diese Erfahrung bedeutet ihr so viel, dass sie bereits jetzt über eine Verlängerung ihres Freiwilligendienstes nachdenkt.
Freiwillige bereichern das gesamte Team
Auch für die Einrichtung sind Freiwilligendienstleistende eine echte Bereicherung. Sie bringen viel Energie und neue Blickwinkel aus ihrer jungen Lebenswelt ein. Sie unterstützen die Fachkräfte und schenken den Kindern zusätzliche Aufmerksamkeit. Oft bleiben sie auch nach ihrem Dienst mit der Einrichtung verbunden. „Einige unserer Kolleg*innen sind mit einem Freiwilligendienst in unserer Einrichtung gestartet“, berichtet Marius Hafeneger, Bereichsleiter Pädagogik der Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz.
Stefan Nacke zeigte sich beeindruckt von Theas Schilderungen: „Mich bewegt besonders, mit wie viel Herzblut und Verantwortungsgefühl die Freiwilligen sich hier einbringen. Junge Menschen, die sich für andere einsetzen, sind eine große Stärke für unsere Gesellschaft und verdienen unsere höchste Anerkennung.“
Zum Abschluss des Besuchs richtete Philipp Soggeberg, Geschäftsführer des Trägers Freiwillige Soziale Dienste (FSD), den Blick auf die politische Ebene: „Bei der aktuellen Neuordnung des Wehrdienstes müssen Freiwilligendienste unbedingt mitgedacht werden. Nur durch eine enge Verzahnung aller Engagementformen können wir eine demokratische, engagierte, inklusive und zugleich wehrhafte Gesellschaft fördern.“
Der Besuch zeigte eindrucksvoll: Freiwilligendienste wirken nachhaltig – für die Menschen, die sie leisten, und für das Gemeinwohl.

