Alles über FSJ und BFD! - 3 Geschichten von 1000

Ich weiß jetzt, was ich möchte
Johanna, warum hast du dich für ein FSJ entschieden?
Ich wusste nicht, was ich nach dem Abi machen sollte. Mir ist irgendwie nichts eingefallen. Geguckt habe ich schon, aber dann kam meine Mama mit dem Vorschlag, ich könnte doch hier in der SenTa (Seniorentagespflege) in Steinfurt erst einmal ein FSJ machen.
Und dann hast du dich einfach beworben oder wie ging das?
Ich war erst mal zum Gucken da. Einen Vormittag durfte ich mir hier alles ansehen. Alle haben sofort so nett gewirkt und es hat hier so gemütlich ausgesehen. Da habe ich mich direkt wohlgefühlt.
Hattest du vorher Bedenken?
Etwas unsicher, ob so eine Arbeit mit Menschen überhaupt etwas für mich ist, war ich schon. Ich bin eher ruhiger und gehe nicht so gern auf fremde Menschen zu.
Bist du froh, dass du dich für das FSJ entschieden hast?
Ja, ich bin jetzt ein halbes Jahr dabei und es ist sogar noch besser geworden als beim ersten Eindruck. Inzwischen kenne ich alle besser, weil wir uns jeden Tag sehen. Bald gehen wir zusammen Essen und danach Darten. Wir sind ein kleines Team und alle verstehen sich.
Was sind deine Aufgaben als FSJlerin in einer SenTa?
Bei uns kommen die Gäste tageweise und sind von 8:30 bis 16:30 Uhr bei uns. Da sie bei uns Frühstück und Mittagessen erhalten, helfe ich bei den Vorbereitungen. Tische abwischen und eindecken gehört auch dazu. Für die Mittagsruhe lege ich die Decken auf den Sesseln bereit. Wenn ich in der Betreuung unterstütze, lesen wir die Zeitung vor, spielen ein Spiel oder singen gemeinsam. Es ist sehr abwechslungsreich. Wir haben auch schon Apfelmus eingekocht.
Was ist deine Lieblingstätigkeit in der SenTa?
Am liebsten bastel ich mit den Gästen. Letzte Woche haben wir Blumen aus Kaffeefiltern gebastelt, die wir als Dekoration auf die Tische stellen können. Sowas mache ich sehr gern!
Als FSJlerin nimmst du auch an Seminaren teil. Wie hat dir das gefallen?
Am Anfang hatte ich nicht so viel Motivation dafür, weil ich nicht wusste, was mich erwartet und ich die Leute alle nicht kannte. Aber wenn ich dann da war, hat es Spaß gemacht. In der Themenwoche kannte ich dann auch schon andere aus den Seminaren.
Und wie geht es nach dem FSJ für dich weiter?
Ich werde eine Ausbildung zur Zahntechnikerin machen, weil ich gemerkt habe, dass ich lieber etwas ruhiger und nicht mit so viel Menschenkontakt arbeiten möchte. Es gefällt mir hier sehr, aber wenn man das richtig als Beruf macht, dann gehören auch Aufgaben dazu, die nicht so meins wären. Das habe ich hier gelernt und ich weiß jetzt, was ich möchte.

Ohne das FSJ hätte ich jetzt wahrscheinlich einen Verwaltungsberuf, der gar nicht zu mir gepasst hätte.
Linas FSJ im Edith-Stein-Haus in Altenberge ist schon eine Weile her, aber noch heute ist sie glücklich über ihre Entscheidung für den Freiwilligendienst. Durch das FSJ hat sie ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Senioren entdeckt. Inzwischen hat sie Gerontotherapie studiert und arbeitet heute im Carl-Sonnenschein-Haus und im Ferdinand-Tigges-Haus – beides Seniorenheime in Ochtrup. Sie blickt auf ihr FSJ zurück, das für sie die beste Entscheidung ihres Lebens war:
Lina, was waren deine Aufgaben im FSJ?
Während meines Einsatzes im Seniorenheim habe ich die Senioren im Alltag begleitet und betreut – sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenbetreuung. Ich durfte ein regelmäßiges Angebot für die Bewohner eigenständig durchführen. Darüber hinaus begleitete ich die Bewohner während der Mahlzeiten, half den Bewohnern die Hilfe und Begleitung brauchten. Es war eine abwechslungsreiche Zeit mit vielen unterschiedlichen Tätigkeiten.
Was hat dir besonders gut gefallen? Womit hast du nicht gerechnet?
Besonders gut hat mir gefallen, dass ich trotz meiner anfänglichen Unsicherheit und fehlender Berührungspunkte mit Senioren so gut mit der Altersgruppe zurechtgekommen bin. Es hat mich überrascht, wie schnell ich eine Verbindung zu den Bewohnern aufbauen konnte und wie viel mir der Austausch mit ihnen gegeben hat – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich.
Was hat deine Einsatzstelle besonders gemacht?
Da ich meinen Einsatz in meinem Heimatort absolviert habe, konnte ich viele Gespräche über die Umgebung oder lokale Feste wie z. B. das Schützenfest führen. Die Bewohner haben oft Geschichten aus der Vergangenheit erzählt, durch die ich noch mehr über meinen Ort und die Menschen, die hier leben, erfahren habe. Das hat meinen Einsatz besonders bereichernd gemacht.
Wie bist du auf deine Einsatzstelle aufmerksam geworden?
Die Einrichtung war mir bereits bekannt, da sie in meinem Heimatort liegt. Ich wusste, dass dort FSJ-Stellen angeboten werden, und habe mein Glück einfach versucht.
Was hast du in den Seminaren erlebt?
Die Seminare während meines FSJ gehören zu den besten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt, viel über mich selbst gelernt und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Diese Zeit hat meine Liebe zur Arbeit mit Menschen weiter gefestigt und meine berufliche Zukunft maßgeblich beeinflusst. Ich habe noch heute Kontakt mit anderen Seminarteilnehmenden.
Wie hast du dich verändert?
Während meines FSJ habe ich gelernt, die Bedürfnisse jedes Einzelnen genauer wahrzunehmen und individuell darauf einzugehen. Es war bereichernd zu sehen, wie wichtig diese persönliche Zuwendung für die Senioren ist. Das FSJ hat mich in meiner Fähigkeit gestärkt, flexibel und empathisch zu handeln – Eigenschaften, die mich auch heute in meinem Beruf begleiten und die ich stetig weiterentwickele. Ohne das FSJ hätte ich jetzt wahrscheinlich einen Verwaltungsberuf, der gar nicht zu mir gepasst hätte.

Ich sehe, dass meine Arbeit wirkt
Olivia hat schon ihr Schulpraktikum dort absolviert, wo sie heute ihr FSJ leistet: im Seniorenheim Carl-Sonnenschein-Haus und Ferdinand-Tigges-Haus in Ochtrup. Ihr Plan ist es, Soziale Arbeit zu studieren, denn sie möchte helfen. Im FSJ sammelt sie wertvolle Praxiserfahrung, die sie schon positiv verändert und in ihrer Berufswahl bestärkt hat.
Olivia, warum hast du dich für ein FSJ entschieden?
Mein Vorhaben nach dem Abi war mir schnell bewusst: Ich will helfen! Ich möchte Soziale Arbeit studieren, jedoch wollte ich zunächst in diesem Bereich Praxiserfahrung sammeln. Ich war mir nicht sicher in welchem Bereich ich später arbeiten möchte – ob im Jugendzentrum oder doch in der Altenhilfe – durch das FSJ kann man sich ausprobieren und schauen, was einem gefällt.
Wie bist du auf deine Einsatzstelle aufmerksam geworden?
Tatsächlich liegt es bei mir in der Familie. Mama, Papa und meine Tante arbeiten mit Senioren.
Außerdem hatte ich bereits mein zweiwöchiges Schulpraktikum im Ferdinand-Tigges-Haus absolviert. Es hat mir so gut gefallen, dass für mich klar war: Bald komm ich wieder!
Was sind deine Aufgaben im FSJ?
Vor allem auf Wünsche der Bewohner*innen eingehen. Ich erledige auch Einkäufe oder Erledigungen außer Haus. Außerdem gehören Spaziergänge sowohl im Gebäude als auch außer Haus und Gespräche mit den Bewohner*innen zu meinen Hauptaufgaben in der sogenannten Einzelbetreuung. Manchmal reicht den Bewohner*innen auch nur die Präsenz ohne Gespräche oder Aktivitäten.
Außerdem gehört das Planen, Durchführen und Reflektieren von Gruppenangeboten, wie Gedächtnistraining, zu meinen Aufgaben. Dazu gehört die Bewohner*innen zum jeweiligen Angebot zu begleiten und abzuholen. Auch das Backen, Basteln, Zeitung vorlesen und gemeinsam Musikhören gehört zu meiner täglichen Arbeit.
Was gefällt dir besonders gut?
Besonders gut gefällt mir, wenn ich sehe, dass meine Arbeit wirkt, indem die Bewohner*innen dankbar sind. Das zeigt mir, dass ich etwas Gutes tue und dies wertgeschätzt wird, was mich glücklich macht. Ebenfalls gefällt mir, dass ich das Team aktiv unterstützen kann.
Was macht deine Einsatzstelle besonders?
Das besondere an meinem FSJ ist, dass es zwei Häuser in einem sind. Diese unterscheiden sich jedoch in vielen Aspekten, wie z. B. die Größe der Wohnbereiche oder die verschiedenen Schwierigkeitsgrade der Angebote, und ich kann mich dementsprechend individuell auf diese einstellen. Die Freundlichkeit der Mitarbeitenden ist besonders: man hilft sich gegenseitig, wo man kann. Im Seniorenheim gibt es Menschen mit sehr viel Lebenserfahrung. Durch ihre Geschichten und Erzählungen kann man einiges dazulernen.
Was hast du in den Seminaren erlebt?
Es ist eine Gruppe mit vielen individuellen Persönlichkeiten, die man kennenlernt. Durch das zusammenkommen entsteht viel Austausch über die jeweiligen Einsatzstellen, somit erhält man indirekte Einblicke. Auch kann man dort schnell neue Freundschaften knüpfen. Da jeder offen ist und respektvoll miteinander umgeht, ist das ganz einfach. Im Programm arbeitet man viel an der Gruppengemeinschaft, um den Teamgeist zu stärken, jedoch auch viel mit seiner eigenen Persönlichkeit und wie man diese Stärken kann. Das Programm wird individuell gestaltet und macht Spaß.
Wie hast du dich durch das FSJ verändert?
Ich konnte meine Ängste überwinden. Ich hatte mir ursprünglich weniger zugetraut als ich bereits in meinem FSJ leisten konnte. Ich kann meine Persönlichkeit durch viele Erfahrungen stärken. Darüber hinaus habe ich gelernt geduldiger zu sein und mit Kollegen, Senioren und deren Angehörigen zu kommunizieren.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen sind die Themen Tod, Sterben und Trauer. Ich habe gelernt, dass der Tod zum Leben dazugehört und wie man den Bewohner*innen im Haus den Sterbeprozess so angenehm wie möglich gestaltet.
Was sollten Interessierte unbedingt über das FSJ wissen?
Falls du überlegst, ein FSJ/BFD im Seniorenheim, in der Pflege oder im Sozialen Dienst zu machen, mach es! Es schadet nicht und es ist definitiv kein verschwendetes Jahr! Du lernst tagtäglich im Arbeitsleben dazu und sammelst viele neue Erfahrungen. Übrigens kann dein FSJ auch in einen Minijob übergehen, wenn du danach z. B. ein Studium beginnst. Das ist mein Plan.

Was sind deine Aufgaben?
In meiner Einsatzstelle, der Klinik Maria Frieden in Telgte, beschäftige ich mich hauptsächlich mit folgenden Aufgaben:
- Unterstützung/Mithilfe bei der Körperpflege der Patient:innen
- Betten beziehen, Zimmer und Badezimmer aufräumen
- Entsorgung der Wäsche
- Pflegearbeitsräume aufräumen
- Pflegewagen auffüllen und desinfizieren
- Kaffee & Kuchen für Patient:innen verteilen
- Auf Wünsche der Patient:innen eingehen
- Spaziergänge und Unterhaltung mit Patient:innen
- Patient*innen in den Speiseraum begleiten, Essen verteilen und abräumen
Was gefällt dir besonders gut? Womit hast du nicht gerechnet?
Besonders gut gefällt mir, dass ich bei der Versorgung der Patient:innen aktiv mit unterstützen kann und dadurch die Pflegefachkräfte in der täglichen Arbeit entlaste. Ich schätze den kollegialen Kontakt sehr.
Was macht deine Einsatzstelle besonders?
Im Freiwilligendienst habe ich für mich festgestellt, dass die Arbeit sehr bereichernd ist. Ich habe bisher sehr viele Menschen kennenlernen dürfen, viele Lebenserfahrungen und interessante
Lebensgeschichten von Patient*innen und Kolleg*innen erzählt bekommen. Insbesondere habe ich hier erfahren dürfen, dass im Umgang mit den Patient*innen viel Geduld notwendig ist und wie man in verschiedenen Situationen mit den Patient*innen Kontakt aufnehmen kann.
Wie bist du auf deine Einsatzstelle aufmerksam geworden?
Durch einen Freund habe ich die Empfehlung von der Klinik Maria Frieden Telgte bekommen. Schnell habe ich festgestellt, dass es der richtige Schritt war, im Gesundheitssystem tätig zu werden.
Was hast du in den Seminaren erlebt?
Während der Freiwilligenarbeit war das Seminar für mich die beeindruckendste Zeit. In dem Seminar konnte ich viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennenlernen. Untereinander hat man
Lebensgeschichten und Erfahrungen ausgetauscht. Die Themen während des Seminars waren für mich mega toll und sehr interessant. Sehr spannend für mich, wie kreativ die Gruppe
zusammengearbeitet hat. Viele Informationen haben wir untereinander geteilt, die für die Zukunft sehr nützlich sind. Besonders gut gefallen hat mir der Gruppenabend. Hier haben wir getanzt,
gesungen und viel zusammen gelacht, als würden wir uns schon lange kennen. Es hat sehr viel Spaß gemacht.
Warum hast du dich für ein FSJ/BFD entschieden? Was bedeutet es für deine Zukunft?
Ich habe mich für das BFD entschieden, da ich mich sozial engagieren und Menschen helfen möchte. Durch den Freiwilligendienst habe ich die Möglichkeit mich beruflich zu orientieren. Darüber hinaus habe ich auch meine Persönlichkeit weiterentwickelt. So habe ich das Arbeiten in einem Team und mein Arbeitsfeld kennenlernen dürfen. Dadurch habe ich einen guten Praxisbezug erhalten.
Was hast du dazugelernt? Wie hast du dich verändert?
Im Freiwilligendienst konnte ich bisher üben Verantwortung zu übernehmen und ich habe an Selbstbewusstsein dazugewonnen. Außerdem habe ich dazugelernt geduldiger zu sein und wie’ich mit Menschen in verschiedenen Situationen interagiere und kommuniziere.