Erfahrungsberichte

Freiwillige berichten dir von ihren Erlebnissen im Dienst, von den Aufgaben, die sie übernehmen und warum sich das FSJ oder der BFD für sie lohnt.

Alles über FSJ und BFD! - 3 Geschichten von 1000

Erfahrungsberichte

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Was sind deine Aufgaben?

Zu den Aufgaben im Zentral-OP im St. Franziskus-Hospital Münster zählt vor allem die Tätigkeit als sogenannte Springerin. Ich bin verantwortlich für sämtliche Unterstützungsprozesse in der OP-Pflege. Deshalb gehört es zu meinen Hauptaufgaben, sowohl die Instrumententische vorzubereiten als auch während der Operation die sterilen Güter anzugeben. Zuvor müssen sich die Kolleg*innen waschen und steril anziehen. Ich helfe ihnen dabei, den Kittel anzuziehen und zu verschließen. Sobald alles vorereitet ist, kommen die Patient*innen in den OP-Saal und ich kümmere mich um sie. Je nach Operation werden sie unterschiedlich gelagert. Die spezielle Lagerung ist besonders wichtig und aufwendig, damit unter anderem ein Dekubitus (Druckgeschwür) verhindert weird. Wenn dies fertig ist, werden die Überwachungskabel und Versorgungsschläuche angeschlossen. Zudem gehört es zu meinen Aufgaben, während der OP alles genau zu dokumentieren. Das heißt, die Zeiten müssen eingetragen werden, zum Beispiel wann die*der Patient*in im Saal ist und wann die Schnitt- und Nahtzeit ist. Auch die Materialien für die nächste OP vorzubereiten gehört zu meinen Aufgaben.

Was gefällt dir besonders gut? Womit hast du nicht gerechnet?

Die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen macht sehr viel Spaß! Alle Fragen werden sofort beantwortet. In der Anleitung wurde mir alles gezeigt und erklärt. Dadurch habe ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Selbst wenn ein Fehler passiert, ist dies nicht dramatisch. Mir wird es nochmal richtig gezeigt, damit mir der Fehler nicht noch einmal passiert. Ein besonderes Erlebnis war für mich, dass ich mich schon einmal steril anziehen durfte, um eine Operation aus direkter Nähe anzuschauen und einen Haken zu halten. Am OP-Tisch bekommt man nochmal einen ganz anderen Blick in die Arbeit. 

Was macht deine Einsatzstelle besonders?

Besonders an meiner Einsatzstelle ist, dass das St. Franziskus-Hospital Münster nur eine von vielen Einrichtungen ist, die zu der St. Franziskus-Stiftung gehören. Der Stiftung gehören insgesamt 15 Krankenhäuser, neun Senioren- und Behinderteneinrichtungen und zwei Hospize an. Damit ist die St. Franziskus-Stiftung einer der größten konfessionellen Krankenhausträgerinnen in Deutschland.

Wie bist du auf deine Einsatzstelle aufmerksam geworden?

Ich habe im Internet nach Krankenhäusern in der Umgebung recherchiert und bin auf das St.Franziskus-Hospital Münster gestoßen. Zudem arbeiten Freund*innen im St. Franziskus-Hospital und haben über das Arbeitsumfeld dort gesprochen und mir als Einsatzstelle empfohlen.

Was hast du in den Seminaren erlebt?

Im Seminar habe ich gelernt, mit fremden Menschen eine Gruppe zu bilden und als Team zu funktionieren. Wir sprachen darüber, wie ein Arbeitsalltag aussieht, welche Rechte und Pflichten ein*e FSJ ler*in hat. Außerdem habe ich dort viele nette Menschen kennengelernt und Freunde gefunden. Es ist interessant, wie den anderen FSJ ler*innen geht und wie es in deren Einsatzstellen läuft.

Warum hast du dich für ein FSJ/BFD entschieden? Was bedeutet es für deine Zukunft?

Ich habe mich für ein FSJ entschieden, um einen Einblick in die Berufswelt und den Arbeitsalltag zu bekommen. Für mich ist das FSJ ein Überbrückungsjahr nach der Schule und vor der Ausbildung beziehungsweise vor dem Studium, um ein Jahr nicht zu lernen, sonder ausschließlich zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln.

Was hast du dazugelernt? Wie hast du dich verändert?

Das Arbeiten in einem Team hat mich mehr gestärkt, aber auch der Umgang mit verschiedenen Patient*innen hat mich selbstbewusster werden lassen. Zudem habe ich viel über den Klinikalltag und über die medizinischen Hintergründe erfahren, wie man welche Krankheiten behandelt, und wie es dazu überhaupt kommen kann. Im OP bekommt man nochmal einen anderen Einblick in die Medizin, anders als auf den verschiedenen Stationen in der Pflege.

Durch die Arbeit im OP habe ich meine eigenen Grenzen kennengelernt und weiß, wann und wo sie anfangen. Dinge, die ich nicht sehen kann oder Aufgaben, die ich nicht machen kann, weil es mein Körper nicht zulässt, kann ich ansprechen und es wird Verständnis dafür gezeigt. Außerdem ist das Gefühl der Verantwortung und Eigenständigkeit ausgeprägter als vor dem FSJ.

Was sind deine Aufgaben?

Auf der Station des Maria-Josef-Hospitals in Greven unterstütze ich die Gesundheits- und Krankenpfleger*innen bei der Versorgung der Patienten*innen, denn oft wird in der Pflege die 3. oder 4. Hand benötigt.

Als First Level Support gehe ich zur Klingel, manches kann ich dann schon erledigen; Bett verstellen, zur Toilette begleiten, Fenster schließen. Dinge, die ich nicht erledigen kann, gebe ich dann weiter an die medizinischen Pflegekräfte.

Essen verteilen, eventuell anreichen, zum Röntgen fahren, auf der Station die Arbeitsräume im Blick haben, dass dort alles vorrätig ist und aufgeklart ist.

Was gefällt dir besonders gut? Womit hast du nicht gerechnet?

Bedingt durch mein Alter meinen Patienten*innen manchmal, ich wäre eine „Krankenschwester“. Als ich einem Patienten erklärte, ich wäre keine medizinische Fachkraft, sagte er: „Ich habe schon gemerkt, sie sind hier für das Wohlbefinden zuständig.“ Genau das ist meins: mal ein aufmunterndes Wort oder einen Moment zuhören, eine zweite Tasse Kaffee, ein weiteres Kissen, einfach mal einen Wunsch erfüllen.

Es gab Handreichungen in der Pflege, bei denen ich am Anfang gedacht habe, das mache ich nicht.  Jedoch bin ich irgendwie da reingewachsen und es macht mir nichts mehr aus.

Was macht deine Einsatzstelle besonders?

Das sind die Menschen, die dort tätig sind. Es wird in Wechselschichten gearbeitet. Es gibt immer wieder neue Patienten*innen und Situationen, auf die sich die Pflegekräfte einstellen müssen. In außergewöhnlichen Situationen behalten sie einen klaren Kopf. 

Und irgendwie fühle ich mich mittendrin und meine, ich gehöre dazu.

Wie bist du auf deine Einsatzstelle aufmerksam geworden?

Das war ganz einfach, ich wollte nicht mehr pendeln und habe vor Ort geschaut, wo ich im Bundesfreiwilligendienst Menschen unterstützen kann. Das Maria-Josef-Hospital war nach einem Schnuppertag und einem Monatspraktikum die Einsatzstelle, die ich mir vorstellen konnte.

Was hast du in den Seminaren erlebt?

Wie in der Einsatzstelle, habe ich auch in den Seminaren erkannt, wie bereichernd Gespräche mit anderen Menschen für mich sind. Die Austauschtreffen finde ich immer super interessant, besonders durch die Freiwilligen aus anderen Ländern. Ganz nebenbei noch neue Sichtweisen für mein Leben zu lernen, macht richtig Spaß.

Warum hast du dich für ein FSJ/BFD entschieden? Was bedeutet es für deine Zukunft?

Im Zuge des engagierten Ruhestandes habe die mich für den BFD 27plus entschieden. Nach dem Jahr BFD gehe ich regulär in Pension, aber zur Ruhe werde ich mich nicht setzen. Menschen zu unterstützen, werde ich in irgendeiner Form weitermachen.

Was hast du dazugelernt? Wie hast du dich verändert?

Dazugelernt habe ich viele unterschiedlich Dinge, aber das Wichtigste ist für mich die Erkenntnis, wie viel Glück ich habe und ich etwas ganz kostbares besitze, ich bin gesund.

„…Manchmal ist einem gar nicht bewusst, wie viel Arbeit doch dahinter steckt, auch wenn man „nur“ eine Praktikantin ist.“

Diesen Eindruck, den ich bekommen habe, hat sich erst während des Freiwilligen Sozialen Jahres im St. Marien-Hospital in Lüdinghausen entwickelt. 

Zu Beginn habe ich gemerkt, dass man oft einen falschen Eindruck von einem Beruf haben kann, über den man bisweilen nur subjektive Meinungen gehört hat. Ein Beruf, der eigentlich für die Gesellschaft von hoher Bedeutung ist und als solch einer eigentlich auch gewürdigt werden sollte.

Meine Aufgaben bestanden zum Teil darin, dem Patienten bei Tätigkeiten zu helfen, die er in der aktuellen Situation nicht alleine bewältigen konnte. Sei es z.B. das Ausräumen der Kleidung, das Anreichen des Essens oder einfach nur ein offenes Ohr zu haben, eine FSJ-lerin in einem Krankenhaus hat sehr vielfältige Aufgaben zu bewältigen. Wobei man bedenken sollte, dass auf jeden Patienten individuell eingegangen werden muss. Manchmal gestaltet sich dies aber auch schwierig. Wenn z.B. die Patienten Auskunft darüber geben sollen, wie stark Ihre Schmerzen sind, gibt ein Patient auf der Schmerzskala (von 1-10) eine 8 an, wobei ein anderer Patient bei der gleichen Krankheit nur einen Schmerz von 4 empfindet. Krankheiten verändern die Menschen sehr unterschiedlich, vor allem auch die Schmerzen, hier besonders die Wahrnehmung dieser. Andererseits war es aber auch meine Aufgabe, dem Pflege-Team unter die Arme zu greifen: Vom Kontrollieren bestimmter Messwerte, über das Anreichen von Verbandsmaterial bis hin zur Assistenz am Patienten.

Ein Jahr lang im Krankenhaus

Es ist sehr interessant, wenn man manchmal Alltagsgeschichten der Patienten hört und somit den Patienten trotz ihres kurzen Aufenthaltes auf unserer Station ein offenes Ohr bietet und Ihnen somit auch manchmal ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Klar man muss feststellen, dass man manche Tätigkeiten zwar nicht ausüben darf, eine unterstützende Hand ist man aber trotzdem für das gesamte Personal. Dies fällt besonders auf, wenn viel los ist und eine Zimmerschelle nach der anderen klingelt. Durch die lieben Worte, wie z.B. „Sie sind ein Engel, ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe“, die ein Patient schon geäußert hat, wird einem oft Kraft gegeben, weiter zu machen.

Ich durfte auch zwischendurch immer Mal wieder spannende Eindrücke außerhalb der Station sammeln. Hierzu zählten nicht nur die Erfahrungen in der Röntgenabteilung, sondern vor allem der Besuch in der Abteilung der Endoskopie (Magen- und Darmspiegelungen) und der OP-Tag, wo ich die Abläufe hautnah miterleben durfte.

Es geht im Freiwilligen Sozialen Jahr nicht unbedingt darum, direkt den passenden Beruf zu finden. Es geht darum, sich selber bestmöglich auf den zukünftigen beruflichen Werdegang vorzubereiten, indem man seine eigene Persönlichkeit stärkt und seine soziale Kontakt- und Empathie-Fähigkeit steigert.

Man lernt viele Patienten unterschiedlichen Alters kennen, was häufig auch für die Zimmer-gemeinschaft eine Herausforderung ist. Bei vielen Patienten merkt man aber auch, dass die Harmonie untereinander passt. Kollegen/-innen als auch die Patienten müssen sich aufgrund der engen Räume oft gegenseitig helfen.

Insgesamt kann ich für mich festhalten, dass ich vieles in diesem Jahr gelernt habe und das Freiwillige Soziale Jahr in positiver Erinnerung behalten werde.

Ich kann dir empfehlen, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen und selber von sich neue Seiten kennenzulernen.

Wage ein Schritt in die Zukunft, indem du dich sozial engagierst und über dich selbst hinaus wächst!